Pressemitteilung
Fulda, 15.04.2021
Rettung auf zwei Rädern
Die Biker der Johanniter sind immer da, wenn es zur Hauptreisezeit auf den Autobahnen eng wird. Als Taktische Einheit Einsatzmotorrad (TE-EM) sind sie auch bei Großveranstaltungen wie Sportereignissen, Kirchentagen, Biker-Treffen, Motorradgottesdiensten oder Sternfahrten anzutreffen. Traditionell beginnt Anfang April die Saison für die Motorradstaffel der Johanniter.
Die Fahrerinnen und Fahrer helfen in Kooperation mit der Autobahnpolizei bei der Beseitigung von Stauursachen, dem Heranführen von Pannenhelfern oder der Versorgung erschöpfter Autofahrer. Alle Johanniter-Biker sind ausgebildete Rettungshelfer, -sanitäter oder Rettungsassistenten bzw. Notfallsanitäter. Jährliches Fahrsicherheitstraining ist Voraussetzung für den Dienst in der Motorradstaffel, ebenso mindestens 30 Stunden jährliche Fortbildung für Rettungsdienstmitarbeiter.
Die Johanniter-Stauhelfer in Niedersachsen und Bremen sind am 1. April in die Saison gestartet und künftig wieder auf Niedersachsens Autobahnen im Einsatz. Hatte sich der Saisonstart im vergangenen Jahr bis Ende Mai Corona-bedingt verzögert, sind die Retter auf zwei Rädern jetzt seit Ostern wieder einsatzbereit. Eigens für die Stauhelfer haben die Johanniter ein Hygienekonzept entwickelt, das die Sicherheit der Einsatzkräfte und der Menschen in ihren Fahrzeugen gewährleistet und alle behördlichen Vorgaben erfüllt.
Die rund 70 Johanniter-Stauhelferinnen und -helfer sind in sieben Staffeln aus den Verbänden Ahlhorn, Aller-Leine, Bremen-Verden, Hildesheim, Northeim, Salzgitter und Hannover zwischen den Oster- und den Herbstferien auf den Autobahnen unterwegs. 2020 hatten sie 91.936 Kilometer auf den niedersächsischen Autobahnen zurückgelegt. Im Rahmen von 746 Einsätzen leisteten die Helfer 2.873 Stunden ehrenamtliche Arbeit.
Vergleichbare Motorradstaffeln der Johanniter gibt es unter anderem auch in Hamburg, Lübeck, Schleswig, Ahlhorn und Sachsen/Dresden. Die Motorrad- und Quadstaffel Rhein-Main zum Beispiel setzt sich aus 16 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auf zwei Motorrädern und zwei Quads zusammen. Sie sind da, wenn es auf Autobahnen eng wird. Für die jüngsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden auch schon mal Spielsachen und Rettungsteddys mitgeführt.
In ihren Schalenkoffern führen die Helferinnen und Helfer alle erforderlichen Materialien und Geräte mit sich, die eine medizinische Versorgung bei Unfällen oder Notfällen bis zum Eintreffen des Rettungswagens ermöglichen. Einige Motorräder sind auch mit einem Automatisierten Externen Defibrillator (AED) ausgerüstet, um bei meinem Herzstillstand keine Zeit zu verlieren.
Die Fahrer stehen über Funk mit der regionalen Rettungsleitstelle und der Leitstelle der Polizei in Kontakt. Um Einsatzstellen abzusichern und sich im Verkehr freie Fahrt zu verschaffen, sind die Motorräder mit einer elektronischen Blaublitz-/Signaltonanlage ausgestattet.
Das Motorrad ist wegen seiner geringen Breite und aufgrund seiner großen Wendigkeit gegenüber einem Rettungswagen oft im Vorteil, wenn es um eine schnelle Erstversorgung zum Beispiel im Stau, aber auch auf Waldwegen, in engen Festveranstaltungs-Gassen oder in weiten Arealen geht.
Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
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